Tag 7: St. Jeoire – Le Sentier
Sonntag, 10. Juli 2005; 158 km – bis jetzt: 763 km
Ø-Geschwindigkeit: 15,8 km/h
Höhenmeter: 1.697 m
Abfahrt in St. Geoire um 08:15 Uhr. Das Wetter ist jetzt echt gut, wirkliches Radfahrwetter: Am Genfer See weht erst der Rückenwind, auf der gegenüberliegenden Uferseite dann Gegensturm, aber immer mit Sonne. Die Route des Grandes Alpes endet in Thonon am Genfer See. Auf der gegenüberliegenden Uferseite in Nyon (Schweiz) beginnt eine ausgeschilderte Radroute durch den Schweizer Jura (Veloland Schweiz, (Route Nr. 7)), auf der ich nun weiterfahre.
In Le Sentier komme ich um 21:00 Uhr an. Das war heute grenzwertig und ich bin total erschöpft. Die Treppe im Hotel komme ich fast nicht hinauf. Im Jura sind die Anstiege deutlich kürzer und steiler als in den Alpen. Gut, dass ich die letzten paar Tage trainiert habe.
Tag 8: Le Sentier – La Chaux de Fonts
Montag, 11. Juli 2005; 147 km – bis jetzt: 910 km
Ø-Geschwindigkeit: 13,8 km/h
Höhenmeter: 1.700 m
Abfahrt um 08:15 Uhr in Le Sentier. Heute habe ich mal Zeit und gönne mir einen nicht geplanten Umweg von ca. 57 km und 200 Höhenmetern zur Doubs-Quelle (über Mouthe, Col de Jounge). Gegenüber den bisherigen Tagen ist es ein eher gemütlicher Radfahrtag. Der Ringfinger und der kleine Finger beginnen aber taub zu werden.
Die Stadt La Chaux de Fonds ist dann wieder eine ganz andere Welt als die in den Bergen.
Tag 9: La Chaux de Fonds – Winkel
Montag, 11. Juli 2005; 99 km – bis jetzt: 1009 km
Ø-Geschwindigkeit: ?? km/h
Höhenmeter ca. 1.500 m
Abfahrt am Hotel ist um 8:45 Uhr. Wieder fahre ich durch die herrliche Berglandschaft, rauf und runter, oft sehr kernig. Dazu kommt noch zeitweise ein sehr starker Gegenwind, fast schon ein Orkan. Zum Abschluss des Tages, kurz vor Winkel (Frankreich) dann noch zwei kurze Steigungen mit ausgewiesenen 20 %. Das Hotel in Winkel kommt dann gerade recht (Ankunft um 18:00 Uhr), denn es droht ein Gewitter.
Im Hotel in Winkel gibt es ein interessantes, exzellentes Essen, leider aber viel zu wenig und auch das Wasser wird knapp bemessen.
Tag 10: Winkel – Waldkirch
Mittwoch, 13. Juli 2005; 122 km – insgesamt: 1.131 km
Ø-Geschwindigkeit: 18 km/h
Höhenmeter: 200 m
Die Tour geht zu Ende. Die letzten Kilometer fallen mir aber schwer, obwohl es flach ist. In Schliengen gehe ich, entgegen den bisherigen Gewohnheiten, fürstlich Mittagessen. Das Völlegefühl quält mich dann stundenlang.
Ankunft in Waldkirch ist um ca. 17:00 Uhr. Ich habe es tatsächlich geschafft. Insgesamt waren auf der Tour in zehn Tagen ca. 17.700 Höhenmeter zu überwinden.
Mein Fazit:
- Das etwas verwegene Unternehmen ist wie geplant verlaufen. Ich habe lange und genau geplant! Das hat sich ausgezahlt.
- Nach einigen Tagen waren größere Dörfer oder Städte wie eine "andere Welt".
- Es hinterlässt ein starkes Gefühl mit eigenen Kräften durch diese Gebirge zu radeln, Regen, Schnee, Kälte, Hitze und Wind zu trotzen.
- Insgesamt ist die Route sehr empfehlenswert. Etwas Quälen ist aber dabei.
