Deutsche Grenzwege II

Auf dem Radwegnetz der Bayern

Die Grenztour, die ich letztes Jahr in Olbernhau abgebrochen habe, möchte ich in diesem Jahr vollenden. Was liegt näher als auf dem Mainradweg in Richtung Osten bis ins Fichtelgebirge zu fahren? Von dort ist es nur noch ein Katzensprung nach Chemnitz und Olbernhau.

Die Rheinradwege zwischen Breisach und Mainz kenne ich alle. Auf diesem Teilstück will ich etwas Neues erkunden und über Freudenstadt und Karlsruhe östlich des Rheins durch hügelige Landschaften radeln. Das trainiert, so nebenbei. Ab Mainz nehme ich den Mainradweg bis ins Fichtelgebirge. Der stößt dort auf den Radweg „Bayreuth – Chemnitz“. Von Chemnitz nach Olbernhau ist es dann nur noch ein Steinwurf. Dort fahre ich auf Nebenstraßen; einen ausgewiesenen Radweg habe ich nicht gefunden.

Die übrige Tour verläuft dann auf mehr oder weniger berühmten Radwegen, die nun nacheinander aufgezählt werden. Sie müssen das selbstverständlich nicht lesen. Es vermittelt aber einen guten Eindruck über das Radwegenetz, das sich der Freistaat Bayern leistet:Bayernbike.Etwas Ähnliches wünsche ich mir auch für das eigene Bundesland Baden-Württemberg und habe deshalb den zuständigen „grünen“ Minister angeschrieben. Getan hat sich bis heute so gut wie nichts.

Es beginnt mit dem „Kammtour-Radweg“ im Erzgebirge. Dieser Radweg ist, trotz anderslautender Informationen aller Tourismusprospekte, für Trekking-Räder, wie ich eines habe, nicht geeignet. Das Befahren ist teilweise gefährlich, an kritischen Stellen bin ich abgestiegen.

Weiter geht es entlang der deutsch-tschechischen Grenze auf dem anspruchsvollen „Grünes-Dach-Radweg“. Dieser Radweg ist das Highlight der Tour. Er ist eine technische und konditionelle Herausforderung, bietet aber tolle Erlebnisse in Natur, Landschaft und mit den Leuten.

Durch den Nationalpark Bayerischer Wald führt natürlich der „Nationalpark-Radweg“, an den sich in Tschechien das südöstliche Teilstück der „Sumava-Tour“ anschließt.

Bis zur Donau sind dann noch der „Adalbert-Stifter-Radweg“ und „Donau-Wald-Radweg“ zu beradeln.

Über den „Donau-„ und „Inn-Radweg“ sowie den „Salzhandelsweg“ gelange ich schließlich nach Salzburg.

Von Salzburg führt ein weiteres Highlight, der „Bodensee-Königsee-Radweg“, bis nach Lindau und von Konstanz schließlich der „Rhein-Radweg“ wieder nach Breisach.

Vielleicht fragen Sie sich, wie lang eigentlich eine Tour entlang der deutschen Grenze ist. Von Olbernhau bis Breisach sind es jedenfalls 1.700 km. Zusammen mit den 3.900 km, die ich letztes Jahr zurückgelegt habe, ist die Tour rund 4.600 km lang. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht alle Schlenker der Grenze abgefahren bin, die Tour lässt sich leicht länger gestalten. Wikipedia gibt die Grenzlänge mit nur 3.757 km an. Die Küsten sind da offenbar nicht mit eingerechnet.

Ein paar Daten zur Tour

Dauer der Tour:31.07. – 05.09.2011,
3o Ta­ge, davon 1 Ru­he­­tag und ei­ne Un­ter­bre­chung von 7 Ta­gen
zu­rück­­ge­leg­te Ge­samt­­strecke:2993 km (genau)
Ø Ta­ges­­ki­lo­me­ter:103 km
läng­ste Ta­ges­­etap­pe:150 km
kür­zeste Ta­ges­­etap­pe:84 km
Durch­­schnitts­­ge­­schwindig­­keit (über die Ge­samt­­strecke):14,5 km/h